Schädlinge und Krankheiten

(Der beste Pflanzenschutz ist eine ausreichende Nährstoffversorgung auf einem geeigneten Standort!)

Rhododendron-Zikade

"prominentester" flugfähiger  Rhododendron-Schädling, ca.1 cm groß

als junges Tier nahezu durchsichtig, aber noch flugunfähig

legt Eier in Knospen ab - diese werden dadurch anfällig für Pilzerkrankungen

Bekämpfung mittels "Gelbtafeln" oder Insktiziden in den frühen Morgenstunden (Behandlung nach einigen Wochen wiederholen).

Einzelne Tiere erfordern nicht gleich die "Chemische Keule".

abgestorbene braun-schwarze Knospen im Frühjahr absammeln und entsorgen (verbrennen)

Andromeda-Netzwanze

Hauptschädling mit Epidemie-Potential

bis 4 mm große Wanzen saugen an den Blattunterseiten der Blätter

aufgrund des meist massenhaften Auftretens wird die gesamte Pflanze geschwächt und stirbt ohne Gegenmassnahmen vielfach ab
zu erkennen an hell gesprenkelten Blattoberseiten und den Tieren selbst oder an braunen Kotflecken an den Unterseiten

bei einzelnen Pflanzen Entfernen der befallenen Blätter
spätesten im April (vor dem Schlüpfen der Jungtiere)

von Mai bis Juni nur noch chemische Bekämpfung möglich
(Blattunterseiten flächendeckend mit Spritzmittel benetzen). - Wiederholung nach einigen Wochen ratsam

Dickmaulrüssler bis ca. 1 cm großer schwarzbrauner nachtaktiver Käfer,
zu erkennen an halbrunden Frass-Stellen an den Blatträndern.
Die  kleinen engerling-ähnlichen gefrässigen Larven (weiß mit braunem Kopf) treten oft in Massen auf und schädigen das Wurzelsystem teilweise bis zum Tod der Pflanze. Die Käfer sind vorwiegend weiblich und legen jeweils teilweise 2 x pro Jahr
bis zu 1.000 Eier (einzeln oder kleine unterirdische Nester)!
Sehr schwer zu bekämpfen,
in Fachhandel erhältliche Nematoden bekämpfen die Larven im Boden (im Frühjahr ab 12 Grad Bodentemperatatur)
Anhaltende durchdringende Bodenfeuchtigkeit über 1-2 Wochen ist Grundvoraussetzung für das Überleben und die Arbeit der Nematoden.
Unter morschem Holzbrett verkriechen sich die Käfer in der Morgendämmerung und können dort abgelesen werden (sehr langwierig und nur für Frühaufsteher!)  
Blattlaus

selten existenzbedrohend, Befall am Neuaustrieb führt oft zu verkrüppelten Blättern

Bekämpfung mittels Insektiziden analog Behandlung bei Rosen und anderen Ziergehölzen

Sonnenbrand

aufgrund extremer Witterungsverhältnisse zunehmend häufige Ursache bei sonnig stehenden Pflanzen. Meist nur temporäre Schädigung, die sich mit dem Neuaustrieb im Folgejahr und dem Blattabwurf stark geschädigter Blätter verwächst. Spätblühende Züchtungen sind aufgrund des späten Neuaustriebes meist stärker gefährdet (Blätter in Hitzeperioden noch nicht genügend ausgereift)

bei starken Schädigungen Standortveränderung an schattigere Stelle und Ersatz durch sonnenverträgliche (Yakushimanum-) Züchtungen.
Bei extremer Hitze leichten Sonnenschutz geben (mittels größerem Zweig oder ähnlichem) oder geeigneten Begleit-pflanzen. Im mitteldeutschen Raum empfehle ich für sonnige Standorte Gruppenpflanzungen mit Yakushimanum in Kombination mit geeigneten Begleitpflanzen!

Frostschäden

 Rhodo's sind in der Regel bis -24 Grad winterhart. Bei einigen Willdarten und Züchtungen werden bei anhaltenden strengen Kahlfrösten einhergehend mit Wassermangel nur -18 Grad errreicht.
Geschädigt sind meist nur die oberen Triebe und die Pflanze regeneriert sich von selbst (Ursache starke Sonneneinstrahlung - Schadbild wie Sonnenbrand)

Auswahl  standortgeeigneter Rhodo's
Ggf. leichter Winterschutz durch größere Fichten- oder Tannenzweige (Wintersonne!)
ggf. in trockenen Wintern an frostreien Tagen gießen!
Bei Schnee ist für ausreichend Winterschutz gesorgt.
Bei starker Schädigung ggf. Rückschnitt in Frühjahr nach der Blüte
 




 

verstärkter Laubabwurf

 

Kein Baum oder Strauch behält sein Laub oder seine Nadeln das gesamte Leben.
Abwurf älterer Blätter ist normal, wird bei strauchartigen starkwüchsigen Rhodo's aber stärker wahrgenommen. Zu starker Laubwurf weist meist auf Nährstoff- und Wassermangel hin.

ausgeglichene Ernährung und Wasserversorgung.

 

stumpfes mit Algen überzogenes Laub und/oder mangelnder Blütenansatz

zu dunkler und nasser Standort
besonders Yakushimanum reagieren auf absonnige Standorte mit mangelndem Blütenansatz.

zu dicht gewordene Sträucher/Bäume  etwas (!) frei schneiden oder Rhodo umpflanzen (drastische Änderungen der Lichtverhältnisse vermeiden!)

 

Blattflecken, gelbe Blätter und ähnliches

 

Ursachen vielfältig und meist nur an Ort und Stelle zu ermitteln - häufigste Ursache sind ungenügende Nährstoffversorgung (oft Stickstoffmangel) sowie Wassermangel

Düngung mit Rhododenron-Dünger und Hornspänen,
im März und Ende Mai/Juni nach der Blüte

Aufbesserung des Bodens mit einer dünnen (!) Schicht Torf

einzelne Triebe oder ganze Pflanze welkt
sehr schnell
Triebteile werden oft fast schwarz
(Phytophthora ramorum)
Phythophthora-Pilzbefall
Ursache: Pilzsporen - vorwiegend Befall geschwächter Pflanzen

Bei Befall einzelner Triebe diese  bis in das gesunde Holz zurückschneiden- befallene Triebe sofort entsorgen !!!
Bei Befall der ganzen Pflanze keine Rettung möglich:
Pflanze ausgraben und entsorgen. Erde um  den Wurzelballen austauschen! Befallene Pflanzen nicht "über Kopf" gießen!

Blätter werden gelb, Adern bleiben grün

Chlorose durch zu hohen pH-Wert (Kalk-Überschuß!), Eisen- oder Manganmangel,  ggf. zu tiefe Pflanzung Regelung über Anreicherung des Bodens mit Torf,
Verabreichnung von kalkfreiem Rhododendrondünger sowie ggf. Eisendünger/Mangandünger
(Beim Düngen Anwendungsvorschriften unbedingt beachten!)
 

Auch Rhododendren sind Lebewesen, bei denen es
keine Garantie für das Erreichen eines hohen Alters gibt. Durch richtige Sorten- und Standortwahl sowie regelmäßige Düngung und Wassergaben besonders in den ersten Jahren können Sie aber dafür
die Grundlagen schaffen!